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1. Für Präparandenanstalten - S. 203

1912 - Breslau : Hirt
& © 110. Blick auf den Pil von Orizaba (3600 m) und den Südostrand des Hochlandes von Mexiko. Auf der Vorstufe des Hochlandes wachsen in den mächtigen Rissen der wagerechten Ton- und Kalksteinschichten, die bei vulkanischen Ausbrüchen entstanden sind, die Wasser^ und Trockenlandpflanzen, besonders in vielen Arten Agaven und Kakteen. Wenn die Rasendecke der Hochebene verdorrt und die immergrünen Eichenbestände und Mimosen fahlgraue Farbe zeigen, grünt und blüht es üppig in den Rissen. O

2. Für Präparandenanstalten - S. 268

1912 - Breslau : Hirt
268 C. Länderkunde, erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge- deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen- stand. b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an- sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig, dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt. Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen- gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten Straßen. Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien? 7. Die Pachtung Kiautschou. 500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150). § 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost- küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt die Stadt Kiautfchöu. Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare Niederung ist dicht bevölkert. Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen zum Teil zufriert. § 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen- platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff- fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem Kohlengebiet. Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be- trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.

3. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 174

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 174 — Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.) Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver- suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er- schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka- nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter- Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 237

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 237 — führen, den Verkehr zwischen den Faktoreien an der Küste und den Binnenstämmen, ohne dabei dem unmittelbaren Durchgangs- Handel Schwierigkeiten zu bereiten. Jeder Ort hat seinen Markt — Afrika ist der klassische Erdteil der Märkte (Abb. 82) —, und längs der als vielbenutzte Zufuhrstraße dienenden Lagune haben sich Marktplätze entwickelt, die von Tausenden von Händlern und Käufern zu Wasser und zu Lande aufgesucht werden." (Hassert.) — Über weitere körperliche und geistige Eigenschaften, Kleidung, Wohnung der Neger usw. siehe Afrika, den Sudan! Die Gebirgsbewohner (Kebu u. a. Stämme) sind zwar kleiner, dafür aber kräftiger gebaut. Sie treten selbstbewußter auf, sind aber weniger friedlich als die Küstenbewohner und haben mehrfach schon wegen Überfalles von Karawanen und Sklavenraubes von Bismarckburg aus gezüchtigt werden müssen. Ackerbau und Vieh- zucht (letztere vorwiegend) konnten schon wegen vieler Zwistigkeiten zwischen den einzelnen Stämmen nicht die Erfolge zeitigen wie in anderen Teilen der Kolonie. Höher stehen Viehzucht, auch Ackerbau und Gewerbe schon wieder bei den mageren, sehnigen und ausdauernden Neger st ämmen des Binnenhochlandes. Auch hier finden sich volkreiche Handels- Mittelpunkte, und auf den Märkten strömen häufig Tausende von Eingeborenen zusammen. Ein sehr bekannter Binnenmarkt ist Kete Kratschi. Sklaverei herrscht aber auch noch bei diesen Stämmen. Sie besteht — wenn auch in sehr milder Form —selbst noch bei den friedlichen Evhe. Einst waren sämtliche Eingeborenen Togos Heiden (Fetisch- diener — siehe den Sudan!). In dem Maße aber, in welchem von der Küste her das Christentum (Mission) vordringt, hat sich von Norden her — besonders durch die Haussa — der Mohammeda- nismus ausgebreitet. (Vorteile der Gründung von Sultanaten!) So haben viele Orte des nördlichen Togo auch mohammedanische Schulen. In der Kolonie leben etwa nur 300 Europäer (Beamte, Mis- sionare, Kaufleute, Pflanzer). Die meisten sind Deutsche. Sie wohnen zumeist in Lome und Anecho (Klein-Popo). In beiden Stationen sind auch Krankenhäuser errichtet (in Anecho das Nachtigal- krankenhaus) zur Bekämpfung der durch das ungünstige Klima hervorgerufenen Krankheiten (Malaria, Schwarzwasserfieber, Darmerkrankungen). In Lome und Sebe befinden sich mehr- klassige Regierungsschulen. Auch die Gründung einer landwirt- schaftlichen Schule wird geplant, um die Eingeborenen eine noch rationellere Bewirtschaftung des Bodens zu lehren. Die Polizei- truppe, welche dem Gouverneur in Lome unterstellt ist, setzt sich aus Eingeborenen zusammen. Und wenn früher nur Negerpfade von

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 96

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 96 — Fischzucht. Die Seidenraupe (siehe oben!) wird im ganzen Lande gepflegt. Die Chinesen sind mongolischen Ursprungs — gelb, schlicht- haarig, haben kleine, enggeschlitzte und schief gestellte Augen und hervorstehende Backenknochen. Auch sie vereinen in ihrem Charakter gute mit weniger schätzenswerten Zügen. Sie sind — wie schon erwähnt — fleißig und genügsam. Den Wert des Geldes wissen sie durchweg zu schätzen. Dafür spricht ihr sparsamer Sinn. (Bestechlichkeit, Kauf von Ämtern u. a.) Im Umgänge mit ihren Stammesgenossen sind sie gefällig und entgegenkommend fowie von ausgesuchter Höflichkeit gegen ihre Gäste, wenngleich manche Handlung in dieser Richtung keineswegs aus dem Innern kommt, vielmehr bei der äußeren Form stehen bleibt. Gegen die Alten, be- sonders aber gegen die Eltern, zeigen sie sich ehrerbietig. Daneben sind sie — besonders gegen die Europäer — treulos, verschmitzt, verlogen und frönen u. a. dem verderblichen Laster des Opium- rauchens, das ihre Gesundheit oft schnell ruiniert (Opiumhöhlen, Einfuhr von Opium — Anbau von Mohn). — Die chinesische Sprache setzt sich aus vielen einsilbigen Wurzelwörtern zusammen. Sie kennt weder Flexion noch grammatische Sinnbegrenzung noch Unterscheidung von Wortarten. Eine einzige Lautgruppe kann je nach der Stellung im Satze die verschiedenste Bedeutung haben. Schon hieraus ist zu erkennen, daß diese Sprache von Fremden sehr schwer zu erlernen ist. Ihrer Religion nach sind die meisten Chinesen Anhänger des Buddha. Der Kaiser, Staatsbeamte und Gelehrte bekennen sich aber zur Morallehre deskong-Fu-Tse (Konfucius, ein chinesischer Morallehrer, lebte um 500 v. Chr.), welche u. a. die Anbetung des Himmels und die Ehrung des Alters, der Eltern und der Ahnen gebietet. (Siehe oben!) Auf dieser Lehre baut sich das Staatsgebäude auf. Doch stecken die Chinesen noch recht tief in Heidentum, Aber- glauben und Götzendienst. Fast jedes Haus hat einen Götzen, dem göttliche Verehrung gezollt wird. In vielen Tempeln sind Götzenbilder zum gleichen Zwecke aufgestellt. Das rohe Heiden- tum tritt auch in den sogenannten „Gebetstrommeln" (erklären!) zutage. Auch der Islam ist vertreten. Das Christentum macht Fortschritte. Doch ist die Mission unter den Chinesen eine außer- ordentlich schwierige. An der Spitze des chinesischen Volkes steht der Kaiser, der „Sohn des Himmels". Er ist der unumschränkte Herrscher des Landes. Er entstammt dem Volke der Mandschu, welches trotz der Großen Mauer (siehe unten!) um die Mitte des 17. Jahrhunderts erobernd in China eindrang und den Besiegten u. a. das Tragen des Zopfes aufzwang. Der Kaiser ist zugleich auch das geistliche

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 140

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 140 — Haar (die Afrikaneger dagegen sind durchweg ausgesprochen wollhaarig), dicke, aufgeworfene Lippen und eine abgestumpfte breite Nase. Ihre Gliedmaßen sind lang und schwach. Sie führen ein armseliges Leben. Ohne feste Wohnsitze, durchschweifen sie hordenweise die wüsten Gegenden des Landes und suchen — nur dürftig be- kleidet, meist halbnackt — Schutz gegen die Unbilden der Witterung unter Laubdächern, in Erdhöhlen und Steingeklüft. Jhrenahrung bilden Wurzelwerk, Fifche, die Ergebnisse der Jagd und wild- wachsendes Getreide. Die Versuche der Europäer, sie einer höheren Stufe der Zivilisation zuzuführen, an ein seßhaftes Leben und geregelte Arbeit zu gewöhnen, sind so gut wie vergeblich gewesen. Dabei ist ihre geistige Begabung keineswegs so gering, wie man anfangs annahm. Ein kleiner Teil ist dem Christentum zugeführt. Aber in dem Maße, in welchem die eingewanderte Be- völkerung immer tiefer in das Innere bahnbrechend vordringt, wird die Zahl dieser Ureinwohner schwinden und schließlich ganz aussterben. Heute sind ihrer etwa nur noch 50000 vorhanden. Aber das darf nicht ungesagt bleiben, daß auch hier vonseiten der Europäer in der Behandlung der einheimischen Bevölkerung viel geschehen ist, was nicht gerade ein Ruhmesblatt in der Ent- deckungs- bzw. Einwanderungsgeschichte Australiens bildet. In der eingewanderten europäischen Bevölkerung (über Ent- deckung, erste Ansiedlung und weitere Einwanderung siehe oben!) bilden natürlich die Engländer das Hauptkontingent. Der größte Strom der Einwanderung wurde angelockt, als die ersten Nachrichten von dem Goldreichtum der Australalpen nach dem Mutterlande gelangten. Noch heute steht Australien unter den Goldländern der Erde (Südafrika, Kalifornien) obenan. Besonders groß ist die Ausbeute in Viktoria. Aber auch in den übrigen Teilen Australiens, so in Queensland, Neu-Süd-Wales, Westaustralien, ja auch auf Tasmanien, sind Goldadern aufgefunden worden. Dazu kamen später andere Erze und sonstige Bodenschätze, wie Kupfer, Silber, Eisen, Blei und Zinn, Steinkohlen, Petroleum, und wir können uns sehr wohl vor- stellen, welche gewaltige Einwirkung die Entdeckung dieser Er- zeugnisse, besonders aber die Auffindung der Goldlager, auf eine schnelle Entwickelung der Kultur ausgeübt hat. Freilich ist nicht zu verkennen, daß — abgesehen von jenen ersten eingeführten Ver- brechern (Sydney) — auch sonst noch manches fragwürdige Ele- ment ins Land kam, das dann entweder zugrunde ging oder sich der Ordnung fügte. Wer heute aber die größten Handelsplätze (siehe unten!) der in der Zivilisation am meisten vorgeschrittenen östlichen Gebiete Australiens aufsucht, glaubt in ein Wunderland versetzt zu sein und kann nicht genug stannen über alle die Errungen- schaften derneuzeit, welche sich in dem im Rahmen der Weltgeschichte

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 205

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 205 — von Löwen, Schakalen, Hyänen, Büffeln, Zebras, Giraffen, Antilopen und Gazellen belebt. Die Bewohner des Sudans sind — wie der Name sagt — Neger. Sie sind teilweise wohl gestaltet und kräftig gebaut. Fast alle haben einen schmalen, hohen Schädel, eine nach hinten zurück- weichende Stirn, stark hervortretende Oberkiefer, schiefe Zahn- ftellung, schwarzbraune Hautfarbe mit mannigfachen Nuancen, kurzes, wolliges Haar und wulstige Lippen. Der den Negern eigentümliche Geruch ist auf ihre eigenartige Hautaussonderung (öliger Schweiß) zurückzuführen. Bei mangelnder Sauberkeit tritt derselbe noch ganz besonders in die Erscheinung. Ihre Kleidung ist — noch dazu in Anbetracht der tropischen Wärme dieses Ge- bietes — meist dürftig; gewöhnlich ist nur um die Hüften ein Stück Baumwollzeug oder ein Fell befestigt. Doch schmücken sie die nackten Teile des Oberkörpers gern mit Perlen, Federn, Ringen aus Elfenbein, Metall u. a. m. Ihre Wohnungen sind arm- selige Lehmhütten mit Dächern aus Stroh und Schilf. Sie treiben meist Ackerbau und Viehzucht. Doch steht ihr wirtschaftliches Leben noch auf einer verhältnismäßig niedrigen Stufe (Halb- kultur), zumal ihnen die Natur die Erzeugnisse fast mühelos in den Schoß wirft. Dazu kommt der Mangel an geeigneten Verkehrs- wegen und die erschwerte Beförderung der Produkte auf den Karawanenstraßen. Im Westen wohnen die Fulben (Fellata). Sie sind ein mohammedanisches Hirtenvolk. Von ihnen sind die Haussa (zwischen Niger und Benus — Handelsleute) unterworfen, die auch als Handwerker tätig sind (Schmiederei, Lederbereitung, Flechterei, Baumwollarbeiten u. a. m. — wichtige Marktplätze sind Kuka, Jola, Jakubu, Kano, Sokoto, Timbuktu). Die meisten Neger sind Heiden, besonders die südlich wohnenden Bantuneger (die Sudanneger sind in der großen Mehrzahl vorhanden). Sie stehen auf der niedersten Stufe des Heidentums, sind Fetisch- diener, verehren also irgendwelche Naturgegenstände (Fetische — Zauberdinge), denen sie übernatürliche Kräfte zuschreiben. Mit Hilfe von Zauberern glauben sie dann durch diese in den Gegen- ständen (Federn, Haaren u. a.) vermeintlich verkörperten Gott- heiten nicht nur Böses von sich abwenden, sondern auch ihre Mit- Welt beherrschen zu können. Der krasseste Aberglaube waltet. Hexen, Teufel und Waldmenschen spielen eine große Rolle. Ihr niederer geistiger Standpunkt (auch Sklaverei, Menschenschläch- terei u. a. finden sich noch bei ihnen) ist teilweise auf ihre religiösen An- schauungen, welche Furcht undschrecken verbreiten, zurückzuführen. Frei- lich wirkt die Natur des Landes auch in geistiger Hinsicht erschlaffend. Und doch sind diese Neger keineswegs so unbegabt, wie man immer wähnt. Wenigstens wissen Forscher und auch Missionare von einer aus-

8. Für Präparandenanstalten - S. 218

1913 - Halle a.S. : Schroedel
- 218 — In der Mitte vom Sudan liegt das weite Becken des Tsadsees, einer Süßwasserlagune mit schwankendem Wasserstande und wechselnder Größe. Die Ufer sind mit großartigen Schilf- dickichten besetzt, die ein reiches afrikanisches Tierleben bergen. Infolge der reichlich fallenden Regenmengen ist die Ebene s und w vom Tsadsee eine überaus reiche Wald- und Kulturlandschaft; die höher gelegenen Landschaften des O in Wadai und Dar für sind wie das zentrale Afrika Steppenland. Der Westsudan ist das Gebiet des Nigers. Beschreibe seinen Lauf! Er entspringt in noch nicht 1000 m Höhe; darum ist sein Gesälle gering, und seine User sind flach. Sein größter Nebenfluß ist der Benue. Da ihm dieser dieselbe Wassermenge Zuführt, wie er sie schon besitzt, so ist die Wasserfülle seines Unter- lauses größer als die des Nils, obgleich ihn der Nil an Länge und Stromgebiet weit übertrifft (s. die Tabelle!). Nach W ziehen Senegal und Gambia, deren „Zwischen- stromland" Senegambien genannt wird. Die Küste, die vom Felskap Sierra Leone an Oberguinea genannt wird, ist zum Teil Steilküste, zum Teil ist sie flach und versandet. Die Flußmündungen sind meist durch Sandbänke ver- stopft. Das Haupterzeugnis des ganzen Gebiets ist Palmöl, weshalb an Stelle der veralteten früheren Namen die ganze Küste Olküste und die Mündungsarme des Nigers Olslüsse genannt werden. Etwa in der Mitte liegt die deutsche Kolonie Togo, an die im O das von den Franzosen unterworfene Negerreich Dähome, im W das England zugehörige Reich der Aschanti grenzt. Weiter schließt sich im O bis über die Nigermündung eng- lisches, im W französisches Gebiet an. Die Bewohner des ganzen Gebiets vom S der Sahara bis gegen das Kapland, vom Indischen bis zum Atlantischen Ozean sind die Neger; nur der äußerste No dieses Gebiets ist ihnen von Hamiten und Semiten abgerungen worden. Die Neger sind nicht so häßlich, wie man sie bisher darzustellen beliebte; es gibt unter ihnen sogar schöne Menschen von einem wohltuenden Ebenmaß des ganzen Körperbaus, verbunden mit Kraftfülle, so daß Reisende nichts von dem sogenannten Neger- ttjpus wahrnehmen konnten. Allen gemeinsam ist der schmale, mehr oder weniger hohe Schädel, die nach hinten zurückweichende Stirn. Die Nase ist hohlrückig, zuweilen auch gerade oder selbst gebogen; die Kiefer sind in verschiedenem Grade nach vorn stehend, die Lippen aufgeworfen. Das meistens kurze Haar ist im Querschnitt elliptisch und stark gekräuselt; bei Kassern und Betschuanen verfilzt es sich büschelförmig. Die Haut variiert vom Dunkelgelbbraun bis zum dunkelsten Schwarz in den verschiedensten Nuancen; fast immer übersteigt die Farbe die südeuropäische Bräunung.

9. Für Präparandenanstalten - S. 222

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 222 — 4—5 Metern auf genießbares Wasser rechnen. Darum ist auch der zentrale und angrenzende W-Teil nicht ohne organisches Leben; er besitzt sogar, von den Oasen abgesehen, ein beträchtliches Gebiet von Steppen- und Weideland. Der w-e Abschnitt senkt sich allmählich zum Ozean und schiebt den Flugsand immer weiter ins Meer hinaus. Nur niedrige Bodenschwellen, welche ihn von Sw nach No durch- ziehen, scheiden die zwei größeren Wüstenregionen im N (s. Karte!) voneinander. Der dürstigen Pflanzenwelt der Wüste, die, von den Oasen abgesehen, nur durch harte Gräser, Sastpslanzen und Dorngebüsche vertreten wird, entspricht auch die an Arten arme Tierwelt. Nur von den Rändern dringen Antilopen, Gazellen, Strauße in die Wüste, und ihnen folgen Löwe, Panther und Hyäne. Der Wüste eigentümlich sind der Wüstenfuchs (Fenek), Springmäuse und ein unserm Murmeltier ähnliches Säugetier. Raubvögel, Tauben, Raben und Flughühner vertreten die Vogelwelt. Verhält- nismäßig zahlreicher finden sich einige Reptilien, besonders Vipern und Eidechsen, vorzüglich Skorpione. Die Bewohner. Sie zählen etwas über 5 Mill., so daß auf 2 qkm im Durchschnitt 1 Einwohner kommt; es sind die Tibbu im O und die Tuäreg im W. Sie sind ein Mischvolk von Berbern und Arabern einerseits und den Negern des Sudans anderseits, haben regelmäßige Gesichtszüge, dunkelrote bis kupser- braune Hautfarbe und eine stolze Haltung. Obgleich Bewohner der Gebirge und der Oasen, ziehen sie dennoch, manche ausschließ- lieh, umherschweifend durch die Wüste und sind für die nach allen Richtungen die Wüste durchziehenden Karawanen entweder Führer und Beschützer oder Bedränger. Die Bereisung der Wüste, die z. Z. beschwerlicher und gesahr- voller ist als die der Wasserwüste, da der Reisende nicht nur gegen eine feindliche Natur, sondern auch mit den Bewohnern kämpfen muß, geschieht durch das Kamel, das Schiff der Wüste, wie es der Araber nennt, von dem er zwei Arten unterscheidet: das Reitkamel, das imstande ist, mehrere Tage ohne Unter- brechung den Reiter zu tragen und 7—8 Tage nacheinander täglich 80—90 km zurückzulegen, und das Lastkamel, welchem bis 500 kg ausgebürdet werden. Die wichtigste Straße war früher die von Tripolis^ über Mursuk nach Kuka. In der w-en Sahara zieht eine Karawanen- straße von Timbuktu nach Tafilet in Südmarokko und von da nach den Häfen des Atlantischen Ozeans und des Mittel- ländischen Meeres. Staatenkundliches. Nach dem Vertrage von 1899 zwischen Eng- land und Frankreich kann man jetzt von einer französischen W-Hälfte und einer englischen O-Hälste der Sahara sprechen. Die Grenze 1 Dreistadt, Gesamtheit dreier vereinigter Städte.

10. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 243

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 243 — sam und begnügen sich mit einfacher Kost. Die Lappen sind beträchtlich kleiner. „Bei den Lappen an den Küsten, welche nur von Fischerei oder als Lotsen leben, soll sich durch das beständige Sitzen in äußerst engen Kähnen eine eigentümliche von Generation zu Generation zunehmende Schwäche und Verkürzung der Beine, dagegen eine kräftige Muskulatur und Größe der Arme herausbilden." Ihr Haar ist schwarz und schlicht, ihre Gesichtsfarbe gelbbraun. Ihre geistige Begabung ist nicht groß, doch können die Lappen dieses Gebietes fast sämtlich lesen und schreiben. Sie sind gutmütigen Charakters, zeigen sich andererseits aber auch träge und mißtrauisch. Ihre Wohnungen (Gammen) sind höchst einfach, meist aus Birkenstämmen, Renntierfellen, Moos und Rasen aufgeführt. Auch die Lappen sind zum kleineren Teile seßhafte Ackerbauer, zum größeren da- gegen nomadisierende Renntierzüchter, Jäger oder Fischer. Die Renntier- läppen halten stete Umschau nach besserer Weide für ihre Herden. Diese sind ihr größter Schatz. Von den Renntieren entnehmen sie Nahrung und Kleidung. Natürlich ist zum Unterhalte einer Familie eine größere Zahl von Tieren nötig. Wer unter 100 Tiere besitzt, schließt sich mit seiner Herde gewöhnlich einem größeren Besitzer an und tritt dann zu diesem in ein gewisses Dienstverhältnis. Wohlhabend ist nach dortigen Begriffen erst ein Besitzer von 300—500 Renntieren. Die ärmeren Lappen treiben mehr Fischerei und Jagd. Je nach der Jahreszeit und Gegend, wo sie jeweilig ihrem Erwerb nachgehen, sind ihre Hütten, die sie aufbauen, leichter oder fester angelegt. Die wenigen von Lappen bewohnten Dörfer sind klein, die Hütten dürftig. Sie liegen zerstreut um eine in der Mitte stehende hölzerne Kirche. Norweger und Schweden sind germanischen Stammes. Ihre Vorfahren waren die Wikinger (Normannen), jene kühnen Seeräuber, welche auf ihren schaumhalsigen Wellenrossen die Küsten der Nachbar- länder, aber auch ferner liegende Gebiete (Mittelmeer, den polaren Norden) heimsuchten und plünderten. Die Ungunst des eigenen Landes, Wander- trieb, Hang zu Abenteuern und Beutelust waren die Veranlassungen zu ihren Raubzügen. Ihre Nachkommen sind heute noch tüchtige Seefahrer. Ihre Sprache klingt wie die der Dänen und Jrländer an das Alt- nordische an. Es sind echte Germanengestalten, groß, kräftig, blauäugig, mit blonden Haaren. Bei den Schweden ist häufiger schon dunkles Haar vertreten. Die Norweger sind zumeist Ackerbauer oder Fischer oder Lotsen. Die norwegischen Bauern haben ihre Höfe meist in engen Tälern zwischen ihren Feldern, Gärten und Wiesen. Zusammenhängende Dörfer sind selten. Der Ackerbau steht auf keiner hohen Stufe. Es muß da- her auch Getreide eingeführt werden. Die wichtigsten Erzeugnisse der Landwirtschaft sind die bekannten Getreidearten, dazu Kartoffeln, Flachs, Hanf und Hopfen, die des Gartenbaus Obst, Gemüse und Beeren, Kohl und Rüben. 16*
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